U20-EM in Boras: Maximilian Sluka schrammt an Bronze vorbei

Vom 18. - 21.07.2019 fanden in der 110.000-Seelengemeinde in Borås, im Südwesten Schwedens gelegen, die 25. Leichtathletik-Europameisterschaften der Altersklasse U20 statt. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nahm insgesamt mit einem großen Team von 85 Talenten an den internationalen Meisterschaften teil. Startberechtigt waren u. a. auch sechs Athletinnen und Athleten aus Sachsen-Anhalt, hier: Leonie Tröger (Sperrwurf) und Maximilian Sluka (1.500 m) beide von den Halleschen LA-Freunden, Lucie Kienast (Siebenkampf, Weitsprung), Jonas Herbst (4 x 400 m Staffel) und Jonas Tesch (Kugelstoßen) alle drei vom SV Halle sowie Jule Steuer (Kugelstoßen) vom SC Magdeburg.

"Maximilian Sluka gibt alles und wird starker Vierter“

„Seine Position in der europäischen Bestenliste (Platz 26) hätte nicht unbedingt erwarten lassen, dass Maximilian Sluka (Hallesche Leichtathletik-Freunde; s. Foto Iris Hensel) im 1.500 Meter-Finale um die Medaillen fighten kann. Aber der U20-WM-Teilnehmer hatte sich einiges vorgenommen. Auf der ersten Runde hielt er sich aus dem vorderen Gerangel raus und wartete den richtigen Moment ab, um sich weiter nach vorne zu schieben. Auf der letzten Runde attackierte der 19-Jährige in einem insgesamt langsamen Rennen eine Position in den Medaillenrängen. Erst auf der Zielgeraden musste er sich im Endspurt um die Podestplätze knapp geschlagen geben. In 03:56,54 min wurde er Vierter" (www.leichtathletik.de).

Speerwurf Finale

Auch bei seiner Teamkollegin Leonie Tröger (Hallesche Leichtathletik-Freunde) lief es rund, hier aber im Speerwurf. Sie belegte mit guten 52,02 m Rang 6.

Finale läuft für Jule Steuer nicht ganz nach Plan

In der Qualifikation der Kugelstoßerinnen erzielte Jule Steuer als U18-Vizeeuropameisterin von 2016 zunächst 15,17 m und zog sicher als Sechste ins Finale der besten 12 ein. Dies hätte im Finale in der Endabrechnung ebenfalls die sechstbeste Weite bedeutet. Allerdings lief das Finale nicht ganz nach Plan. Mit 14,65 m belegte sie schließlich Rang 11.

Siebenkampf & Weitsprung Qualifikation

Lucie Kienast vom SV Halle hatte sich viel vorgenommen für die anstehenden Europameisterschaften. Im Siebenkampf als auch im Weitsprung hatte sie die Qualifikationsnormen erfüllt. Einen soliden Start in den Siebenkampf erwischte sie über die 100 m Hürden im ersten Lauf auf Bahn eins startend. Die Nummer sechs der europäischen U20-Bestenliste, kam als Sechste in 15,35 s ins Ziel – ihre Bestleistung liegt bei 15,09 s. Die sprungstarke Athletin überquerte im Hochsprung bis einschließlich 1,69 m alle Höhen auf Anhieb. Die 1,72 m waren anschließend knapp zu hoch. Ihre Bestleistung liegt bei 1,73 m. Sodass sie nach den ersten beiden Disziplinen mit 1.638 Punkten auf dem 17. Platz lag. Im Kugelstoßen wurden für Lucie Kienast 10,98 m gemessen, damit verblieb sie als 19. in den Top 20 (2.232 Pkt). Über 200 m spielte sich bei ihr, die den ganzen Tag mit Problemen an ihrem Sprungfuß zu tun hatte, ein kleines Drama ab. Sie wurde nach ihrem Lauf mit "DQ" in den Ergebnislisten geführt, sprich sie wurde wegen Übertretens der Bahn disqualifiziert. Eine genauere Prüfung ergab in der Tat, dass sie in der Kurve auf die Linie getreten war. Zum zweiten Tag trat sie nicht mehr an, um sich u.a. für den Weitsprung zu schonen (www.leichtathletik.de). Hier konnte sie leider mit 5,90 m nicht ins Finale der besten 12 einziehen. Sie belegte Rang 19.

Kugelstoßen Qualifikaition

Bei Jonas Tesch vom SV Halle lief der Qualifikationswettkampf nicht optimal. Mit 17,77 m konnte er nicht an seine Vorleistung vorangehender Tage von 18,83 m anknüpfen. Im Gesamtklassement reihte er sich auf Rang 20 ein.

DLV - 4 x 400 m Staffel erst Glück im Unglück, dann doch annulliert

Jonas Herbst vom SV Halle durfte in der 4 x 400 m Staffel des DLV als Schlussläufer das Staffelholz tragen. Beim letzten Wechsel lagen die Teams aus Deutschland und Spanien auch noch mit stattlichem Vorsprung auf die Verfolger in Front. Schlussläufer Herbst startete scheinbar auf sicherem Finalkurs auf die abschließenden 400 m. Doch dann passierte es: In einem Positionskampf mit dem Spanier Vicente Antunez in der ersten Kurve ("Die Spanier waren einen Tick vor uns. Ich wollte innen vorbeigehen, dann versuchte auch der Spanier auf die Innenbahn zu laufen und hat dabei seinen Arm ausgeschert und mir mit seinen Fingern das Staffelholz aus der Hand geschlagen.") verlor er das Staffelholz. Er reagierte schnell, schnappte sich das Holz und lief das Rennen aussichtslos zurückliegend noch zu Ende. Dass es sich lohnen kann, nicht aufzugeben, stand vermeintlich nach dem zweiten Vorlauf fest. Da Großbritannien durch einen verletzten Läufer seine Staffel nicht ins Ziel brachte, konnte sich das DLV-Quartett anscheinend als achtes Team noch fürs Finale qualifizieren. "Das war Glück im Unglück", sagte zunächst Bundesnachwuchstrainer Sven Buggel. Doch am Abend ereilte das Quartett die unschöne Nachricht, dass sie nun doch noch disqualifiziert wurden.

Melanie Schulz