DM Mehrkampf U16, U18, U20 - Leon-Joel Clair, Victor Agbo-Anih und die MU16-Mannschaft siegen

Mit großen Feldern fanden die Deutschen Jugend-Mehrkampf-Meisterschaften vom 29. bis 31.08.2025 auf der Leverkusener Fritz-Jacobi-Sportanlage statt. Rund 250 Athletinnen und Athleten aus 121 Vereinen hatten für die Titelkämpfe gemeldet. Aus Sachsen-Anhalt waren 15 Sportlerinnen und Sportler vom SV Halle angereist. Den Auftakt machten am Freitag zunächst die Athleten der männlichen und weiblichen U20 sowie der M/W14 und M15.

MU20

Mit dem Rückenwind der U20-EM in Tampere, bei der Leon-Joel Clair (SV Halle) Platz acht belegte, war er drei Wochen später nach Leverkusen angereist. Seine Mission, Deutscher Meister und das Überbieten der 7.600 Punkte-Marke und damit die Perspektivkadernorm des DLV für diesen Altersbereich.

Und so legte Joel am Freitag richtig los. Schon über 100 m setzte der Hallenser das erste Ausrufezeichen: In neuer Bestzeit von 10,86 s stürmte er vorweg. Danach blieb er im Weitsprung (6,84 m) nur einen Zentimeter hinter seiner Bestmarke. Im Kugelstoßen konnte er mit 14,14 m das Resultat von Tampere um zehn Zentimeter toppen, wenngleich ein Stück zum Hausrekord von 14,96 m fehlte. Anschließend war im Hochsprung die nächste (Freiluft-)Bestleistung fällig: 1,92 m sollten es werden. Über 400 m spielte der starke Langsprinter mit 49,39 s sein Können aus. So standen am Ende des 1. Tages 3.979 Punkte zu Buche – und damit 60 mehr als in Tampere. Am zweiten Wettkampftag legte Joel weiter nach: 14,38 s über die 110 m Hürden, 43,40 m im Diskuswurf, 4,60 m im Stabhochsprung, 41,66 m im Speerwurf und schließlich 04:36,31 min über die abschließenden 1.500 m. Damit steigerte er seine persönliche Bestleistung auf nun mehr 7.597 Punkte und siegte souverän. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt - gern hätte er die 7.600-Punkte-Marke noch übertroffen. Ein weiterer U20-Athlet stellte sich den Strapazen des 10-Kampfes - Ernst-Bruno Eltz glänzte u.a. mit 7,19 m im Weitsprung. Am Ende standen 6.559 Punkte und Rang 11 für ihn zu Buche.

M15

In der M15 gefielen u.a. vier junge Athleten aus Sachsen-Anhalt, allen voran Victor Agbo-Anih und Jakob Günther. Zudem präsentierten sich auch Felix Funk und Arne Samos in guter Verfassung. Über 100 m ging es am Freitag auf der Fritz-Jacobi-Sportanlage los. Hier wurden die Nachwuchs-Mehrkämpfer zunächst von starkem Gegenwind ausgebremst. Victor ließ jedoch mit 11,71 s nicht allzu viele Punkte liegen. Anschließend folgte der Stabhochsprung; hier gingen 3,80 m für ihn ins Tableau. Im Speerwurf folgten 44,64 m, was eine neue Bestleistung bedeutete und 6,32 m gingen im Weitsprung in die Ergebnisliste ein. In seinen Paradedisziplinen, dem Kugelstoßen und Diskuswerfen war er mit 15,34 m und 51,95 m eine Klasse für sich. Über die 1.000 m ließ er 03:03,94 min folgen, sodass Victor Agbo-Anih mit 5.557 Punkten exakt 100 Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz, hier Jakob Günther hatte. Dessen Sahnedisziplinen waren u.a. der Hochsprung mit 1,86 m (PB) und die 1.000 m, die er in schnellen 02:48,55 min absolvierte. Damit hatte er mit 5.457 Punkte 33 Pünktchen auf den Drittplatzierten Jakob Sand (TSV 1860 Ansbach) herausgelaufen. Felix Funk belegte mit neuer persönlicher Bestleistung von 5.248 Punkten Rang 9. Er glänzte u.a. mit 14,93 m im Kugelstoßen und 11,06 s über die 80 m Hürden. Auf dem 19. Rang rangierte Arne Samos mit 4.936 Punkten.

M14

In der M14 stellten sich drei junge Hallenser dem 9-Kampfgeschehen - Benno Siebert, Franz Elmenthaler und Luc Emil Drews. Besonders stark präsentierte sich dabei Benno Siebert im Diskuswurf. Mit 44,63 m schleuderte er die Ein-Kilo-Scheibe mehr als vier Meter weiter, als der Rest des Feldes. Zudem zeigte er sich stark im Kugelstoßen (12,37 m) sowie Weitsprung mit 5,85 m. Am Ende zweier anstrengender Wettkampftage erkämpfte er sich Rang 2 mit persönlicher Bestleistung von 5.123 Punkten, nur 25 Pünktchen hinter dem Erstplatzierten Leverkusener Julian Marik Scholz, der das Siegesruder noch mit einer flotten 03:06,21 min über die 1.000 m herumreißen konnte. Einen Finalplatz gab es zudem für den Zerbster Franz Elmenthaler, der mit guten Leistungen und 4.740 Punkten Rang 8 erkämpfte. Nur zwei Plätze dahinter sortierte sich auch schon der Dessauer Luc Emil Drews ein. Er sammelte 4.707 Punkte.

Mannschaftswertung MU16

Mit diesem geschlossen starken Auftreten der jungen M14 und M15-Athleten sicherten sie sich souverän den 1. und 2. Platz in der MU16-Mannschaftswertung mit jeweils 16.262 Punkten (Victor Agbo-Anih, Jakob Günther, Felix Funk) und 14.799 Punkten (Benno Siebert, Arne Samos, Franz Elmenthaler).

W14/ W15/ WU16-Mannschaftswertung

Bei den jungen W15-Damen sollte es ähnlich spannend bis zum letzten Meter werden. Julia Malcharek (SV Halle) pflegte bis zur fünften von sieben Disziplinen ihre Führungsposition akribisch. Erst im Hochsprung unterlief ihr der eventuell entscheidende Patzer, sie ließ bei 1,53 m eine Sprunghöhe aus, überquerte aber die sicher geglaubten 1,56 m dreimal hauchdünn nicht. Damit fehlten ihr schließlich diese rund 20 Punkte im Gesamtklassement. Trotz persönlicher Bestleistung über die 800 m, fehlten am Ende 16 Punkte auf die vorauseilende Konkurrenz, bzw. auf den 3. Platz. 3.829 Punkte sollten es werden und damit Platz 4. Ihre herausragenden Einzelleistungen waren u.a. 5,55 m im Weitsprung, 12,00 m im Kugelstoßen und 39,11 m im Speerwurf. Nach einem kurzen Zwischentief konnte sie aber wieder lachen, denn in der Mannschaftswertung der WU16 errangen Lenya Mette (3.478 Punkte, 18. Platz), Heidi Jaenisch (3.382 Punkte, 14. Platz) und sie den 3. Platz (10.689 Punkte).

WU20

In der WU20-Wertung präsentierte sich Rachael Agbo-Anih im Siebenkampfgeschehen. Sie erkämpfte sich nach zwei Tagen mit 4.856 Punkten Rang 7. Ihre Paradedisziplinen waren hierbei das Kugelstoßen mit 13,49 m sowie das Speerwerfen, was sie mit 42,41 m beendete.

MU18

Die Last der letzten Disziplinen an einem langen Wochenende trugen die U18 10-Kämpfer. Ihre abschließenden 1.500 m fanden zum Sonntagnachmittag als das Beste zum Schluss statt. Aus Sachsen-Anhalt hatte Julius Kleine Großes vor. Er wollte neben einer Medaillen auch die 7.000 Punktemarke überbieten. Es wurde schließlich Rang 3 mit 6.902 Punkten. Die letzten 500 m auf der Laufbahn taten besonders weh und so konnte er das 7.000 Punkteunterfangen nicht mehr realisieren. Auch hier ging der kurze Trauermoment in ein Lächeln über. Julius glänzte u.a. im Kugelstoßen mit 15,25 m und 46,30 m im Diskuswurf. Für den TSV Zeulenroda startend, aber seit einem halben Jahr in Halle am Bundesstützpunkt trainierend, rangierte Eric Schlesier mit 5.973 Punkten auf dem 20. Rang.

Damit geht ein anstrengendes, mit Freud und Leid untersetztes, aber insgesamt sehr erfolgreiches Mehrkampf-Wochenende für den Nachwuchs, sowie deren Trainer und Eltern zu Ende. Insgesamt sammelte der SV Halle und damit der LVSA acht Medaillen (3/ 3/ 2/1/ 0/ 0/1/1); U16 (2/3/1/1/0/0/01); U18 (0/0/1); U20 ( 1/0/0/0/0/0/1/0). Herzlichen Glückwunsch.

Alle Ergebnisse stehen auch unter: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Multieventlist/17251

Melanie Schulz

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