50. Halplus Werfertage - Mit Pauken und Trompeten

1973 ging es zaghaft los, 2025 feierten die Halleschen Werfertage ihren 50. Geburtstag im großen Stil und vor großem Publikum. Los ging es bereits am Freitag, 23. Mai 2025 mit dem Kugelstoßen der Weltelite vor ausgewählter Kulisse, dem Roten Turm, auf dem Marktplatz in Halle. Etliche Zuschauer säumten links und rechts den eigens für das Event aufgestellten Kugelstosssektor und applaudierten den Athleten. Durch wuchtige Bassklänge unterstützt, zollten es diese unmittelbar mit großen Weiten zurück.

Es siegten zum einen die zweifache Weltmeisterin Chase Jackson (USA) mit 20,35 m und Rajindra Campbell (Jamaika) mit 21,40 m. Zum anderen zeigten auch die deutschen Athleten um Katharina Maisch (18,64 m, LV 90 Erzgebirge) und Philipp Thomas (SV Halle, 18,51 m) gute Weiten.

Optimale Bedingungen und starke Konkurrenz boten die Rahmenbedingungen auch am 2. Wettkampftag (24. Mai 2025) auf den Brandbergen. Diese Ausgangslage nutzten gleich mehrere Athletinnen und Athleten und überboten u.a. Normen für die Weltmeisterschaften in Tokio (Japan; 13.-21. September 2025) sowie die U23-Europameisterschaften in Bergen (Norwegen, 17.-20.07.2025), die U20-Europameisterschaften in Tampere (Finnland, 07. 19.08.2025) sowie das U18-EYOF in Skopie (20.-26. Juli 2025).

Alle Ergebnisse stehen unter: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Details/16143/2

Großer Jubel herrschte besonders bei Diskuswurfsiegerin Shanice Craft (SV Halle), die mit 66,65 m nicht nur erstmalig gewann, sondern sich zugleich ihrer persönlichen Bestleistung bis auf acht Zentimeter näherte, bzw. erneut die WM-Norm von 64,50 m übertraf. Gleichfalls jubeln konnten die starken Männer um Denny Matthew (AUS) mit 68,15 m und Mika Sosna (TSG Bergedorf) mit 67,21 m im Diskuswurf. Noch lauter wurde es im Hammerwurf der Männer um Merlin Hummel (LG Stadtwerke München) und dem Olympiasieger und Weltmeister aus Kanada, Ethan Katzberg. Dieser platzierte sagenhafte 81,22 m auf die Wurfwiese in Halle, dicht gefolgt von Merlins ersten 80-m-Wurf (80,11 m).

Hinter den Großen der Szene pirschten sich bereits die Jungen heran. So präsentierte sich u.a. Clesio de Carvalho (LG Steinlach-Zollern) mit 18,08 m im Kugelstoßen der MU16, dicht gefolgt von Tizian Zöger (LAC Aschersleben, 17,24 m). Im Speerwurf der MU20 übertrafen gleich zwei Deutsche die U20-EM-Norm von 68,00 m - Moritz Schönherr (SC Potsdam, 72,13 m) und Elias Fischer (TV Haslach, 69,43 m). Im Kugelstoßen der MU23 siegte mit erfüllter U23-EM-Norm Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) mit 20,09 m.

Am 3. Tag der Halleschen Werfertage wurde es feucht. Der Himmel öffnete seine Pforten und ließ nur wenige, trockene Phasen der Entspannung für die Athleten, Kampfrichter, Trainer, Helfer und das Publikum zu. Es wurde gewischt, gefegt, getrocknet und auf- bzw. abgedeckt, um die vielen Dreh- und Stemmbewegungen der Sportler und Sportlerinnen einigermaßen sicher vollziehen zu können. Trotz all der Unwägbarkeiten zeigten die Athletinnen und Athleten, dass sie weder aus Zucker sind, noch dass Regen ihnen etwas zu Leide haben könnte.

Erneut präsentierte sich Clesio de Carvalho in starker Frühform. Er legte 69,19 m im Diskuswurf der MU16 in den Wind und erzielte damit einen neuen Deutschen U16-Rekord. In der MU18 warf u.a. Nils Dillemuth (TV Assenheim) mit 71,19 m die U18-EYOF-Norm im Speerwurf. Matti Sosna (TSG Bergedorf) zeigte in der MU18 die gleichen Qualitäten, wie einst sein großer Bruder Mika in diesem Alter. Mit 62,38 m übertraf er die U18-EYOF-Diskuswurfnorm um Längen. Erneut die MU23-EM-Norm im Kugelstoßen übertraf auch Philipp Thomas mit 18,72 m. Bei den Damen fehlten Milaine Ammon (beide SV Halle) noch 18 Zentimeter zur U23-Norm. Sie stieß 15,82 m. Ähnlich eng ging es im Speerwerfen der MU23 zu. Hier zeigte sich Moritz Morstein (SC Magdeburg), nach langer Durststrecke, endlich wieder stark. 75,98 m sollten es sein, zum einen glücklich über die stabile weitere Serie, zum anderen fehlten ihm zwei Zentimeter zur U23-Norm. Im Diskuswurf der weiblichen U18 warfen gleich drei Athletinnen über die U18-EYOF-Norm von 45,00 m. Chira Wildner (SC Potsdam) präsentierte starke 49,12 m, vor Favour Adesokan (TV Wattenscheid 01, 47,96 m) und Marlene Sack von den Halleschen LA-Freunden (45,39 m).

Insgesamt waren diese 50. Halplus Werfertage ein Fest des Werfens und Stoßens. Wer es noch nicht liebt, wird es spätestens jetzt verstehen. Über 600 Athleten aus über 40 Ländern säumten 2,5 Tage lang die perfekt hergerichteten Wettkampfstätten. Die Mitarbeiter der Stadt Halle, die vielen Helfer um die Halleschen LA-Freunden, die Kampfrichtergarde um Benjamin Schwede, die Sponsoren und Unterstützer per se haben tolle Arbeit geleistet.

Die Ovationen des Oberbürgermeisters der Stadt Halle Dr. A. Vogt, der Innenministerin Frau Dr. T. Zieschang, der Abgeordneten der Politik Sachsen-Anhalts sowie Vertreter des DLV-Vorstandes und Aufsichtsrates, um Idris Gonschinska, Dr. J. Bügner oder Jochen Schweitzer trugen zu einer erhöhten Aufmerksamkeit in Nah und Fern bei. All das übertrug nicht nur der MDR im Livestream und bot somit einem breiten Publikum die sportlichen Perspektiven.

Auch die Anwesenheit ehemaliger Weltklasseathleten, um Christina Schwanitz, David Storl, Nadine Müller, Robert Harting, Jürgen Schult, Ulf Timmermann, Silke Renk-Lange, Karen Forkel u.v.m. ließ die sozialen Kanäle warm laufen. Wir sagen, u.a. auch Danke Maria und Sohn Dr. Falk Ritschel für eure unermüdliche Arbeit und Unterstützung der Halleschen Werfertage inklusive des Kulturprogrammes am Abend. Die DLV-Ehrenschild-Auszeichnung kann nur ein kleiner Ausdruck eures großen Wirkens sein.

Melanie Schulz

Weitere Fotos folgen zeitnah unter: https://berndsport.blogspot.com/p/leichtathletik-verband-sachsen-anhalt.html?m=1

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