Olympische Spiele 2024 - Till Steinforth & Henrik Janssen sammeln Erfahrungen
Viva la france - mit drei Weltrekorden in der Leichtathletik (400 m Hürden Sydney McLaughin 50,37 s; 4 x 400 m Mixed Staffel Vereinigte Staaten, 03:07,41 min; Stabhochsprung Armband Duplantis 6,25 m) enden die XXXIII. Olympischen Spiele in Paris.
Insgesamt 11.400 Athleten und Athletinnen aus 206 Nationen kämpften seit dem 26. Juli 2024 in einem Fest der Emotionen. Sie freuten sich, weinten vor Glück, als auch Ungemach, zeigten menschliche Geschichten, duellierten sich in spannenden Wettkämpfen, warteten mit spektakulären Leistungen und faszinierenden Bildern auf und sorgten für ein wenig Leichtigkeit in Zeiten des Aufruhrs - Olympia als Atempause.
Aus Sachsen-Anhalt waren zwei Athleten am Start - Till Steinforth vom SV Halle, der als Ersatzmann im Zehnkampf überraschend doch noch zu seinem ersten Olympischen Einsatz und auf einem guten 15. Platz kam (s. Artikel vom 04.08.2024; https://lvsa.de/index.php?article_id=1850 ). Und Henrik Janssen vom SC Magdeburg sollte sein nächstes großes Diskuswurffinale angehen, was ihm leider in der Diskuswurf-Qualifikation mit drei missglückten, ungültigen Würfen misslang.
In Erinnerung bleiben damit aus Sicht der Leichtathletik, als Herzstück der Spiele, neben einem täglichen Blick auf den Eiffelturm und die Eröffnungsfeier-Parade zu Boote auf der Seine von Paris, der Goldcoup von Yemisi Ogunleye im Kugelstoßen, die ihre Kugel im letzten Versuch mit einer schnellen Drehung und einem Befreiungsschrei exakt auf die 20,00 Metermarke beförderte (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/damen-kugelstosen/fnl-000100--).
Im Gedächtnis bleibt der wohl stärkste Speerwurfwettkampf aller Zeiten mit u.a. Olympischen Gold und Rekord von 92,97 m für den Pakistaner Arshad Nadeem, indem 87,40 m vom Deutschen Julian Weber "nur" zu Rang 6 reichen sollten (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/herren-speerwurf/fnl-000100--).
In Erinnerung bleibt eine außergewöhnliche 4 x 400 m Staffel der Damen, in der die US-Girls nur eine Zehntel über dem seit 1988 bestehenden Uraltweltrekord von 03:15,17 min der UdSSR vorbeischrammten.
In Erinnerung bleibt, die Silbermedaille, die nicht nur Gold für ihren Trainer glänzte, für die Dauerbrennerin und deutsche Queen des Weitsprungs Malaika Mihambo, die trotz Coronanebenwirkungen einen fantastischen Wettkampf mit 6,98 m zeigte (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/damen-weitsprung/fnl-000100--).
Ebenso elektrisierend war die Silbermedaille von Frohnatur und Showman Leo Neugebauer, alias Leo the German in einem tollen Zehnkampf mit 8.748 Punkten (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/herren-zehnkampf/1500--------).
Die deutsche 4 x 100 m Damenstaffel sorgte in strömenden Regen des Stade de France für spannende und nervenaufreibende Minuten, bis es tatsächlich weiß auf lila stand - sensationelles Bronze für das eingespielte Staffelteam (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/damen-4-x-100m-staffel/fnl-000100--).
Nicht zu unterschlagen ist der Diskuswurfwettkampf der Herren, indem der Jamaikaner Roje Stona überraschend mit olympischen Rekord von 70,00 m und Gold glänzte und der Potsdamer Clemens Prüfer mit 67,41 m ebenso "nur" auf dem 6. Platz landete (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/herren-diskuswurf/fnl-000100--).
Auch das 3.000 m Hindernisfinale der Damen zeigte eine neue Leistungsdichte auf, in welchem die ersten vier Läuferinnen unter der Neun-Minutenmarke blieben (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/damen-3000m-hindernislauf/fnl-000100--).
Das 800-m-Finale der Männer wurde zum besten Rennen der Sportgeschichte über die zwei Stadionrunden. So reichte eine Zeit von 1:42,14 min „nur“ zum 6. Platz. Über den Olympiasieg entschieden Zentimeter bzw. eine Hundertstelsekunde - das bessere Ende verbuchte in 01:41,19 min der Kenianer Emmanuel Wanyonyi für sich (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/herren-800m/fnl-000100--).
Und die abschließende Leichtathletik-Entscheidung der Olympischen Spiele von Paris, der Marathon der Frauen, wurde am Sonntag (11. August 2024) zur Krönung für die niederländische Dreifachstarterin Siffan Hassan. Bereits mit jeweils Bronze über 5.000 m und über 10.000 m dekoriert, gab es nun Gold im Marathon für sie, in einem neuen olympischen Rekord von 02:22,55 h (Ergebnisse unter: https://olympics.com/de/paris-2024/ergebnisse/leichtathletik/damen-marathon/fnl-000100--).
Diese Olympischen Spiele haben einmal mehr gezeigt, wie man Menschen verschiedener Nationen in einer einzigartigen Atmosphäre zusammenbringt, wie Sport fesselt und begeistert, wie sich Leistung und 100-prozentige Hingabe lohnen können.
Mit 33 Medaillen (12/13/8) in der Gesamtbillanz aller deutschen Sportarten, wovon vier Medaillen (1/2/1) auf das Konto des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gehen, rangierte das Team D damit auf dem 10. Rang (https://olympics.com/de/paris-2024/medaillen). Damit übergibt Paris diese Olympischen Spiele, als größtes Sportereignis der Welt und als harmonische Verbindung von Kultur, Kunst und Nachhaltigkeit am 11. August 2024 an Los Angeles. Paris sagt: Au revoir; Los Angeles sagt 2028 zum dritten Mal: Welcome, dann mit Hollywood, anstelle Eiffelturm.
Melanie Schulz