U18 EM - Paul Günther zahlt Lehrgeld

Die U18-Europameisterschaften soll jungen Athletinnen und Athleten grundsätzlich die Chance auf einen ersten Vergleich mit internationaler Konkurrenz bieten und verstärkt eventuell auch den Gedanken einer Karriere im Leistungssport. So auch 2024 in Banská Bystrica (Slowakei) - vom 18. bis 21. Juli fand hier die 4. Auflage der Jugend-Europameisterschaften in der Leichtathletik statt.

Aus Sachsen-Anhalt hatte sich Paul Günther vom SV Halle für das 69-köpfigen Nationalteam, hier für den Zehnkampf qualifizieren können.

Ein Zehnkampf, auch als Königsdisziplin betitelt, birgt hierbei nicht nur die Möglichkeit, 10 Mal eine Bestleistung zu erzielen, sondern auch die Gelegenheit, 10 Mal bzw. mehrfach Punkte liegen zu lassen. Paul startete zunächst solide über die 100 m in 11,29 s, ließ anschließend im Kugelstoß 12,69 m folgen und versetzte sich im anschließenden Weitsprung mit drei Ungültigen einen ersten Dämpfer. Er ließ als Zweitbester gemeldet, jedoch den Kopf nicht hängen und steigerte seine Hochsprungleistung auf 1,81 m. Im abschließenden 400 m Lauf des 1. Wettkampftages passierte ihm erneut ein Missgeschick, was ihm so nicht mehr zustoßen wird, er trat zu Beginn des Laufs mehrfach auf die innere Bahnlinie und wurde trotz guter 49,70 s nachträglich disqualifiziert.

Am 2. Wettkampftag stand er jedoch erneut an der Startlinie, diesmal über die 110 m Hürden und ließ in 14,75 s eine neue persönliche Bestleistung folgen. Gemeinsam in der Trainer- und Athletenrunde entschied man sich dann aber doch, bei allen ehrenswerten Gedanken, den 10-Kampf vorzeitig zu beenden. Wenn er rechtzeitig und gut regeneriere, könnte er noch an den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften, die vom 23.-25. August 2024 in Hannover stattfinden, teilnehmen. So enden diese Meisterschaften für den Moment ernüchternd. Wer aber weiß, für was diese Erfahrung gut war!

Das DLV-Team verabschiedete sich mit 138 Nationenpunkten, was hinter den Italienern (145 Punkte) Rang 2 bedeutet. Insgesamt sammelten die jungen Sportler und Sportlerinnen 11 Medaillen (3/3/5), was dem Niveau der Jahre 2016 (4/4/2); 2018 (4/2/1) und 2022 (4/7/3) entspricht. Nun heißt es, den nächsten Schritt in Richtung U20 ff. einzuschlagen bzw. beizubehalten.

Melanie Schulz