1. und 2. Tag DM U18/ U23 Mönchengladbach - Freud und Leid eng beieinander
Es war eine Premiere - zum ersten Mal fanden am vergangenen Wochenende (05.-07.Juli 2024) die Deutschen Meisterschaften der U18- und U23-Jährigen in einer Veranstaltung in Mönchengladbachs Grenzlandstadion statt. Während die Talente der U18 u.a. um die Tickets zur U18-EM in Banská Bystrica (Slowakei; 18.- 21.Juli 2024) kämpften, duellierten sich die U23-Athletinnen und Athleten um Medaillen und Ehren. Aus Sachsen-Anhalt hatten 38 Athleten und Athletinnen aus acht Vereinen (SV Braunsbedra, TSG Wittenberg, 1.LAC Dessau, VfL Germania Halberstadt, SC Magdeburg, SV Halle, Hallesche LA-Freunde, StG Team Sachsen-Anhalt) gemeldet.
Am Freitagnachmittag startete der erste von drei Wettkampftagen, hier mit den 4 x 100 m Vereinsstaffeln. Die WU18-Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt griff dabei im letzten und zugleich schnellsten von sechs Zeitendläufen, mit einem 6. Platz ins Geschehen ein. In der Besetzung Hannah Weinrich, Hannah Kaczmarek, Stella Hoffmann und Friederike Domann zeigte sich das Quartett in einer neuen Bestzeit von 47,55 s. Die nächste finale Platzierung erkämpfte sich Rachael Agbo Anih vom SV Halle im Kugelstoßen. Mit 13,54 m landete sie auf dem 8. Platz. Eng wurde es zum Ende des Abends über die 2.000 m Hindernis der MU18. Til Stephan von den Halleschen LA-Freunden hatte bereits die U18-EM-Norm von 06:03 min in der Tasche, nun galt es diese mit mindestens Platz 2 zu bestätigen. Doch die Konkurrenz schlief nicht und bot bis zum letzten Meter ein spannendes Rennen. Zunächst blieben die Läufer dicht beieinander und gingen zu fünft auf die Schlussrunde, Til Stephan mittendrin und gut positioniert. Doch Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig) spielte sein ganzes Können aus und siegte in 05:52,99 min. Als Zweiter rannte der Münchner Moritz Gutowski in 05:54,03 min Bestzeit und sicherte sich damit das zweite hart umkämpfte Ticket für die U18-EM. Til blieb in 05:58,19 min erneut unter der sechs Minutenmarke, jedoch Platz 5 sollte nicht zum erhofften ersten internationalen Einsatz reichen. Auf einem guten 8. Platz rangierte zudem Jerome English vom SC Magdeburg. In seinem ebenfalls erst zweiten Rennen über diese Distanz zeigte er in 06:11,55 min eine neue Bestleistung.
Am zweiten Wettkampftag griffen gleich vier Sachsen-Anhaltiner ins Speerwurfgeschehen der männlichen U18 ein, wobei drei von ihnen ins Finale der besten Acht einzog. Emil Wydmuch und Mogens Braun (beide SC Magdeburg) belegten jeweils die Plätze 8 (60,85 m) und 7 (62,61 m). Auf dem 4. Platz landete mit persönlicher Bestleistung von 65,37 m Max Sven Ferber vom SV Halle. Weiterhin rangierte kurze Zeit später Alyssa John vom SC Magdeburg auf dem Bronzerang der WU23 im Speerwurf. Sie hatte bereits zur DM in Braunschweig als Vizemeisterin mit einer deutlichen Bestleistung von 59,59 m für Furore gesorgt. Diese Euphorie musste sie jedoch erst einmal verarbeiten, was am Samstag mit 52,31 m noch nicht ganz glückte. Sie verzichtete nach ihrem zweiten Versuch auf weitere Würfe. Wie sie feststellen musste, waren alle Kraft und Energie in den Wettkampf von Braunschweig gegangen.
Und noch einmal sorgten die Speerwerfer für Glücksmomente. Oskar Jänicke (SC Magdeburg), der noch der Altersklasse U20 angehört, übertraf im letzten Versuch zum ersten Mal die 70-Meter-Marke und belohnte sich zum einen mit einer neuen Bestleistung von 71,78 m und zum anderen mit der Bronzemedaille. Mit Platz 6 und 69,72 m belegte Moritz Morstein (SC Magdeburg) zudem auch einen wertvollen Finalplatz. Die 100 m in der WU18 wurden leider zu einem Tränenmeer für Hannah Kaczmarek (SV Halle). Bereits 11,67 s in der Saison gesprintete und damit klar die U18-EM Norm von 11,90 s unterboten, galt es auch für sie unter die besten Zwei zu kommen. In einer knappen Entscheidung um Silber und Bronze lag jedoch Anne Böcker (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 11,75 Sekunden knapp vor Hannah, die nach 11,77 s die Ziellinie überquerte. Damit gilt Hannah jedoch immer noch als Ersatzfrau. Und auch das 100 m Rennen der WU23 wurde zu einem Wimpernschlagfinale. Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg, die immer noch in der U20 starten darf, hatte bereits die erste zwei Vorlaufrunden souverän gemeistert, nun galt alle Energie dem Finale. In 11,37 s belegte sie schließlich Rang 2, Nele Jaworski (VfL Wolsburg) wurde zeitgleich als Erste gewertet.
Damit endeten die ersten beiden von drei Wettkampftagen u.a. mit vier Medaillen und acht weiteren Finalplatzierungen (0/1/3/1/1/2/1/3) bzw. persönlichen Bestleistungen. Die Ergebnisse lassen sich im Detail unter: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Details/13604 nachlesen.
Melanie Schulz