DHM Dortmund - Cindy Roleder gibt ihren bronzenen Ausstand, Sara Gambetta gewinnt Gold

Am 18./19. Februar 2023 fanden die 70. Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Dortmunds Helmut-Körnig-Halle statt. Aus Sachsen-Anhalt war eine kleine Rumpfgruppe von sieben Athleten*innen aus drei Vereinen am Start.

Die erste überzeugende Leistung, wenn auch für sie noch nicht optimal, lieferte zugleich Sara Gambetta vom SV Halle im Kugelstoßen ab. Mit 18,38 m aus dem ersten Versuch bescherte sie sich und ihrem Trainer Sven Lang an ihrem Geburtstag die Goldmedaille. Auf Grundlage der erbrachten Leistungen aus 2022, bzw. ihrer aktuellen Top10 Platzierung innerhalb des World Rankings sollten nun beide mit der Hallen-EM in Istanbul planen dürfen (01.-03.03.2023). Das Interview zum Wettkampf s.u.

Emotional ging es auch bei Cindy Roleder (SV Halle) zu. Ein letztes Mal hieß es: Erwärmen, Spikes schnüren, Konzentration am Start .. und ab ging es über die fünf Hürden des 60 m Hürdensprints. In 8,17 s gelang ihr abermals ein Medaillenplatz, welcher diesmal bronzefarben glänzte. Zudem nutzte sie die atmosphärische Stimmung im 4.000 m Mann und Frau starken Publikum aus, um in einem ehrwürdigen Rahmen nochmals die Erfolge ihres Trainers Wolfgang Kühne in den Mittelpunkt zu rücken. "Wir sagen D A N K E, Cindy für d/eine erfolgreiche Karriere!“ Das Interview zum Wettkampf s.u.

Einen weiteren emotionalen Moment gelang Jule Steuer vom SC Magdeburg im Kugelstoßen. Mit 17,02 m stieß sie persönliche Bestleistung und bescherte sich und ihrer Trainerin Theresa Wagner einen guten 5. Platz. Damit werden beide auch weiterhin am Ball bleiben, was das Kugelstoßen betrifft. Im Weitsprung durfte sich Lea Jasmin Riecke vom Mitteldeutschen SC mit 6,11 m über den 6. Platz freuen.

Zudem belegte Philipp Thomas vom SV Halle mit 17,34 m Rang 9 im Kugelstoßen. Seine Großzehverletzung ließ an diesem Wettkampftag keine anvisierten Weiten über 18 Meter zu und damit ggf. einer Platzierungen unter den besten Acht. Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg sammelte als noch 18-Jährige wichtige Erfahrungen bei den „Großen“ über die 60 m (7,56 s). Für sie heißt es nächste Woche an gleicher Stelle in der U20 zu punkten. Ole Ehrhardt (SC Magdeburg) konnte seine aufsteigende Form über 60 m nicht unter Beweis stellen, ein Fehlstart verhinderte weiteres.

Sara Gambetta (SV Halle)
Siegerin Kugelstoßen, 18,38 Meter
"Ich hätte mich heute gerne mit einer besseren Weite beschenkt. Aktuell läuft es im Training eigentlich gut. Ich stoße im Training weiter als im Wettkampf, was für mich eigentlich untypisch ist: Ich bin schon ein Wettkampftyp, die ihre Leistung im Wettkampf auch abrufen kann. Deshalb muss ich das erst mal mit meinem Trainer analysieren und schauen, wie wir da die nächsten Wochen weiter verfahren. Ich habe den Trainer ja gewechselt [zum Leitenden Bundestrainer Sven Lang], wir haben einige technische Feinheiten geändert. Mein linkes Stemmbein kommt aktuell schon besser. Aber ich kann die technischen Komponenten noch nicht so zusammenbringen. Mal passt das eine, dann passt das andere aber nicht. Das kostet mich am Ende viele Zentimeter in der Weite. Vor allem für den Sommer gilt es jetzt, daran zu arbeiten. Eigentlich bin ich in die Hallensaison reingegangen mit der Zielsetzung, dass ich in Istanbul um eine Medaille mitkämpfen will, und habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Knoten noch platzt. Im Sommer möchte ich mich dann bei der WM beweisen und hoffe auf einen Top-Acht-Platz. "

Cindy Roleder (SV Halle)
Dritte 60 Meter Hürden, 8,17 Sekunden
"Es war wunderschön, hier meinen Abschied vom Leistungssport zu feiern und in meinem letzten Rennen nochmal eine Medaille zu holen. Ich habe mich jetzt seit September mit dem Thema Abschied beschäftigt und jetzt ist der Moment da, das nimmt mich schon etwas mit. Aber ich bin mental und körperlich bereit für den neuen Lebensabschnitt und bin mit mir und meiner Karriere in der Leichtathletik absolut im Reinen. Als der Hallensprecher mich dann ankündigte mit den Worten "in ihrem letzten Rennen...", da habe ich auf Durchzug geschaltet, denn ich wollte mich hier nochmal gut präsentieren. Das ist mir auch gelungen. Wir haben im Hürdensprint viele tolle Talente, die jetzt nachrücken und ich wünsche ihnen, dass sie den Anschluss an die Weltspitze schaffen. Mein Rat: Dranbleiben und dran glauben. Ich selber gehe jetzt in den Urlaub, lasse all das sacken und starte dann in mein neues Leben. Da freue ich mich drauf."

Melanie Schulz

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