Mitteldeutsche Hallenmeisterschaften U16-20 in Chemnitz und Erfurt: drei Dreifacherfolge für Sachsen-Anhaltiner*innen

Am 04. Februar 2023 fanden die 22. Mitteldeutschen U18 und U20 Hallen- sowie Winterwurfmeisterschaften als auch die 14. Mitteldeutschen U16 Hallenmeisterschaften im Sportforum in Chemnitz statt. Tagsdarauf öffneten die Erfurter Veranstalter ihre Sportstätten für die Wurfdisziplinen im Speer- und Hammerwurf der U16-U20. Insgesamt waren somit 456 Teilnehmer*innen aus 85 Vereinen startberechtigt, was einem Rückgang von etwa 80 Teilnehmern im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren 2018, 2019 und 2020 entspricht. Das größte Teilnehmerfeld stellte der sächsische Ausrichter mit 212 Sportlern aus 40 Vereinen, gefolgt von den Sachsen-Anhaltinern mit 126 Sportlern aus 20 Vereinen und den Thüringern mit 118 Athleten*innen aus 26 Vereinen. Am Ende der beiden Wettkampftage belief sich die Medaillenausbeute auf 66 (24/ 22/ 20) Podestplatzierungen für die Athleten*innen aus Sachsen-Anhalt, wobei sich die Altersklassenverteilung, wie folgt liest: U16 (11/ 7/ 7), U18 (9/ 8/ 8), U20 (4/ 7/ 5).

Aufgrund der Vielzahl an erreichten Medaillen und Platzierungen wird im nachfolgenden Text nur exemplarisch auf sportliche Leistungen eingegangen. Weitere Details lassen sich bitte den Anlagen entnehmen.

Auffällig positiv verkauften sich am Wochenende vor allem die Läufer- und Springer*innen. So gab es beispielsweise einen Dreifacherfolg über 800 m der männlichen U18. Von der Spitze weg zeigte einmal mehr Jonathan Toppel vom SC Magdeburg seine aktuell starke Form. In 01:57,57 min war er das Maß der Dinge. Auf dem zweiten Platz landete sein Vereinspartner Tom Weber in 02:03,00 min, vor den für die Halleschen LA-Freunde startenden Fynn Hausner, der 02:04,97 min benötigte. Auf dem 5. Rang platzierte sich zudem Neil Schubert (SC Magdeburg) in 02:07,34 min.

Einen weiteren Dreifacherfolg für Sachsen-Anhalt sicherten sich die jungen U16-Weitspringerinnen, die zudem alle persönliche Bestweiten erzielten. Es gewann Hannah Kaczmarek vom SV Halle mit 5,56 m knapp vor Valentina Krug vom SC Magdeburg, die 5,53 m erzielte und Hannah Weinrich (ebenfalls SV Halle), die bei 5,47 m landete. Auf die Plätze 5 und 7 sprangen zudem Stella Hoffmann (SV Halle) mit 5,42 m und Maja Witte vom Haldensleber SC mit 5,13 m. Auch diesen beiden Sportlerinnen freuten sich über persönliche Bestleistungen.

Neben dem Horizontalsprung schien auch der Vertikalsprung ein gutes Pflaster für Sachsen-Anhalts Nachwuchsathleten. In der männlichen U18 siegte Henry Lennox Heilmann vom SV Halle mit 4,00 m vor seinem Vereinspartner Leon-Joel Clair, der 3,50 m überquerte sowie Malte Schröder vom SC Magdeburg, der an diesem Tag 3,00 m bewältigte.

Neben Dreifacherfolgen gab es auch Doppelmeister ihres Altersbereiches. So gewann beispielsweise Lucien Berger vom SC Magdeburg die 60 m als auch die 200 m in der MU18. Die Ziellinie über 60m überquerte er in schnellen 7,01 s. Die 200 m Zeit blieb bei 22,42 s stehen. Kurz zuvor sprintete Max Leon Graichen vom SV Halle in der MU16 in 7,18 s über die 60 m-Ziellinie. Zudem sprang er mit 6,22 m zu Weitsprunggold.

Einen starken Eindruck auf breiter Front hinterließen die Weitspringer*innen in der männlichen und weiblichen U18 per se. So wurde Ernst-Bruno Eltz vom SV Halle Mitteldeutscher Vize-Hallenmeister mit 6,68 m, knapp hinter Nils Ferber vom LC Jena, der 6,74 m sprang. Auf dem 4. Rang platzierte sich mit persönlicher Bestleistung Paul Günther (SV Halle) mit 6,49 m. Auf Rang sechs landete Jonas Maxim Pfeiffer (SV Halle) mit 6,11 m. Bei den Damen ging es ähnlich dicht zu. Auf dem dritten Platz landete Rachael Agbo Anih vom SV Halle mit neuer Bestweite von 5,72 m nur knapp hinter den weitengleichen Springerinnen Kiara Hanisch vom LAC Erdgas Chemnitz und Daniela Kermes vom SV Lindenau 1848, die 5,74 m sprangen. Leider verletzte sich Rachael in ihrem vierten Versuch am Fußgelenk und konnte somit den Wettkampf nicht mehr zu Ende führen. Auf dem vierten und fünften Platz sprangen die beiden Athletinnen Leni Knabe und Frida Mackel vom Mitteldeutschen SC mit ebenfalls weitengleichen 5,49 m. Und wäre das nicht genug, belegte Caroline Freitag vom SV Halle mit 5,45 m zudem den 6. Rang.

Weitere Doppelerfolge sicherten sich die 3.000 m Läufer Anton und Jakob Saar von Turbine Halle in der MU20. Anton siegte in 08:40,16 min vor seinem Bruder Jakob, der nach 08:51,79 m ins Ziel kam. Über die 5.000 m Bahngehen gingen Jassam Abu El Wafa und Arvid Kockel (beide vom SV Halle) in 24:04,25 min und 24:04,28 min ihr Rennen erfolgreich auf den Plätzen eins und zwei zu Ende. In der weiblichen U16 sprintete Annabelle Lück vom SC Magdeburg bereits im Vorlauf pfeilschnelle 7,63 s. Im Endlauf stoppte die Zeit bei 7,66 s, was den Hallenmeistertitel bedeutete. Auf dem zweiten Platz positionierte sich Stella Hoffmann vom SV Halle in 7,85 s. Auf Rang 4 sprintete Hannah Kaczmarek (SV Halle) in 7,92 s. Im Hammerwurf der MU16 zeigten die jungen Mannen vom SV 1885 Teutschenthal/ WLT, wo der Hammer hängt. Es gewann Felix Seluga mit 44,27 m, knapp vor seinem Teamkollegen Noah Koch, der 44,16 m zu Buche stehen hat. Auf dem 7. Platz landete zudem Jason Dünkel vom Teutschenthaler Wurf- und Laufteam mit 30,41 m.

Jeweils die Plätze 1 und 3 sicherten sich über die 800 m in der männlichen U16 Erik Brandecker und Jerome English vom SC Magdeburg. In 02:05,60 min und 02:08.63 min zeigten sie ein beherztes Rennen. Im Kugelstoßen der männlichen U16 stießen Julius Kleine vom SV Halle und Noah Koch vom SV 1885 Teutschenthal/ WLT ihre Arbeitsgeräte auf den ersten und dritten Platz. Mit persönlicher Bestweite von 16,23 m war die Freude bei Julius als auch seinen Eltern nicht zu überhören. Noah gelang im letzten Versuch seine Tagesbestweite von 14,11 m. Im Speerwurf der männlichen U18 sicherten sich Emil Wydmuch vom SV Halle und Mogens Braun vom SC Magdeburg bei winterlichen Temperaturen die Plätze 1 und 3. Emil warf seinen Speer nach langer Verletzungspause auf 50,84 m. Mogens ließ seinen 700 g Speer auf 49,38 m segeln. Und auch die U18-Damen zeigten im Speerwurf, dass sie bisher gut durch den Winter gekommen sind. So gewann Nina Ritter vom SC Magdeburg mit 43,12 m. Auf dem dritten Rang positionierte sich Nele Strauß vom Haldensleber SC mit 40,06 m. Auf Rang vier landete Skrollan Stina Lahne von Union 1861 Schönebeck mit 34,87 m. Im Diskuswurf der MU20 gewann Emmanuel Agbo Anih vom SV Halle mit 54,82 m. Auf den Rängen drei und vier landeten seine beiden Teampartner Jakob Frens und Tim Sandmann mit jeweils 45,30 m und 42,32 m.

Neben der Plätzekonstellation eins und drei, zeigten die Sportler*innen aus Sachsen-Anhalt auch, dass sie zwei und drei können. So gelangen den beiden PSV Burg Stabhochspringerinnen Jenna Mohneke mit 3,10 m und Eva Radke mit 2,70 m eine jene Konstellation. Nur Mia Kirchner vom ASV Erfurt war ein Stück effektiver im Verwerten ihre Sprünge, da sie bei höhengleichen 3,10 m landete, aber zwei Fehlversuche weniger verbuchte. Im Speerwurf der MJU16 belegten Niklas Könnemann vom VfL Kalbe/Milde und Max Sven Ferber vom SV Halle die silbernen und bronzenen Rang. Niklas warf seinen Speer auf eine persönliche Bestweite von 52,32 m. Max Sven ließ sein Arbeitsgerät auf 46,18 m fliegen. Auf den Plätzen 5, 6 und 8 komplettierten Paulo Röthling vom SV 1885 Teutschenthal/ WLT mit 44,02 m und die beiden Magdeburger Max Hasse und Louis Schulze mit 41,65 m und 37,03 m die Felder.

Zwei zweite Plätze erzielte Emmy Lisanne Steinbrecher vom SC Magdeburg, jeweils über die 200 m und die 60 m Hürden. Über die 200 m sprintete sie 25,70 s. Über die 60 m Hürden kam sie nach 8,91 s ins Ziel. Jeweils den Mitteldeutschen Hallenmeistertitel sicherte sich in der WU16 Valentina Krug vom SC Magdeburg über die 60 m Hürden in 9,01 s. Stella Hoffmann (SV Halle), die noch im Vorlauf blitzsaubere 8,94 s sprintete, blieb in Führung liegend leider an der letzten Hürde mit ihrem Schwungbein hängen. Damit blieb ihr Rang 6. Das Hochspringen in der WU18 gewann mit persönlicher Bestleistung von 1,66 m Leni Knabe vom Mitteldeutschen SC. Und auch das Hochspringen der MU18 gewann ein Athlet aus Sachsen-Anhalt; Maximilian Lehmann vom 1. LAC Dessau fand zu alter Sprungstärke zurück und überquerte die Hochsprunglatte bei 1,80 m. Das Diskuswerfen der MU18 und der WU16 gewannen jeweils Joke Mika Maly und Marlene Sack, beide vom SV Halle. Joke siegte mit neuer Bestweite von 46,88 m. Marlene ließ ihren Diskus auf eine Bestweite von 32,85 m fliegen. Zudem siegte im Speerwurf der weiblichen U20 Chiara Schunke vom VfL Kalbe/ Milde mit 31,45 m.

Das Highlight des langen Wettkampftages in Chemnitz bildeten die 4 x 200 m Staffeln. Hier siegten in der U16 jeweils die Staffeln des SV Halle. In der Besetzung Phil Matthias, Max Leon Graichen, Max Sven Ferber und Julius Kleine eilten sie in 01:36,84 min zum Sieg. Spannend ging es bei den Damen zu. Hier duellierten sich in ihrem Zeitendlauf die vier SV Halle-Athletinnen Hannah Kaczmarek, Stella Hoffmann, Hannah Weinrich und Helena Garz mit den SC Magdeburg-Sportlerinnen Annabelle Lück, Valentina Krug, Riecke Kabelitz und Frida Pamperin. In 01:45,78 min siegte schließlich die SV Halle-Besetzung. Die Magdeburger liefen nach 01:46,76 min über die Ziellinie. Auf den zweiten Platz schoben sich noch die Damen des LAC Erdgas Chemnitz in 01:46,28 min.

In der Betrachtung der Dinge lässt sich feststellen, dass trotz eines Schwundes an Teilnehmer*innen, welcher leider nicht nur in Sachsen-Anhalt feststellbar ist, die Relation zwischen der Teilnehmer*innenanzahl zur Teilnehmer*innenplatzierung im Vergleich zum Abschneiden der Vor-Corona-Jahre 2019 und 2020 gewahrt wurde. Herzlichen Glückwunsch den Platzierten und Teilnehmern sowie ihren Trainern. Es kann nur heißen, machmal kann man nichts machen, außer weiter.

Melanie Schulz

Ps. Weitere Fotos folgen auf der Seite BERND Sport unter: http://berndsport.blogspot.com/p/leichtathletik-verband-sachsen-anhalt.html