DM Mehrkampf in Halle - Henry-Lennox Heilmann wird Deutscher U18-Vizemeister

Vom 26.-28. August 2022 wurden die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften sowohl in Halle Saale (AK14,15, U18), als auch in Bernhausen (U20, U23, Aktive) durchgeführt. Unter der Schirmherrschaft von Innenministerin Frau Dr. Tamara Zieschang, welche die drei Meisterschaftstage am Freitagmorgen u.a. mit dem Präsidenten des LVSA Andreas Broska, der Präsidentin des LSB Sachsen-Anhalt Frau Silke Renk-Lange, Frau Dr. Judith Marquart als Ansprechpartnerin der Stadt Halle für Kultur und Sport sowie dem Vorstandsvorsitzenden des LSB Herrn Tobias Knoch eröffnete, sollte diese Heim-DM zu einer guten Medaillenausbeute für den LVSA respektive SV Halle führen.

Von neun angetretenen Athleten*innen erkämpften sich sieben Sportler*innen eine Medaille (0,5/4/1/ 1/1/1/0/0). Das Wetter bot hierbei, wie es einem Mehrkampf entspricht, ups and downs, von schwül-warmen Stunden, bis hin zu starken Windböen mit Gewitter und Regen im Schlepptau, übergehend in eine dunkle Waschküche und last but not least kristallklare Frischluft und Sonnenschein am letzten Wettkampfmorgen.

Die erste goldene Meisterschaftsmedaille des Wochenendes sicherte sich in der männlichen U18, der frisch gebackene U18-Europameister im Zehnkampf, Amadeus Gräber vom SV Leonardo-da-Vinci Nauen mit der drittbesten je erzielten 10-Kampf Punktzahl eines U18-Jährigen mit 7.824 Punkten. U.a. Niklas Kaul war mit 8.002 Punkten schon einmal besser. Amadeus ließ von Anbeginn keine Zweifel aufkommen, wer der König der Leichtathleten an diesem Wochenende werden sollte.

Auf Rang zwei ordnete sich zu aller Freude der ausrichtenden Gemeinde und seines Trainers Kai Dockhorn, der noch ein Jahr jüngere Henry-Lennox Heilmann vom SV Halle ein. Mit willensstarken Einzelleistungen und schließlich 6.919 Punkten hatte er diese für ihn stets greifbare Medaille über die Ziellinie gebracht. Der zweite SV Halle Athlet, Leon-Joel Clair zeigte gleichfalls einen fulminanten 10-Kampf und pulverisierte seine Meldeleistung um 300 Punkte. Er belegte mit 6.601 Punkten Rang 5, als ebenfalls noch jüngerer Jahrgang.

Der Freude der MU18 folgte eine minder emotionale Ausgelassenheit der männlichen AK 14 im Neunkampf. Hier holte sich in einem famosen Wettkampf Julius Kleine vom LC Taucha mit 4.976 Punkten seine erste Goldmedaille. Der Sachse, der bereits seit Mai in der Trainingsgruppe um Trainerin Henny Gastel am Bundesstützpunkt Mehrkampf in Halle punktuell mittrainiert und seit Schulbeginn den Wechsel an die Sportschule Halle vollzogen hat, setzte Bestleistung um Bestleistung um und wuchs förmlich über sich hinaus. Sein Neu-Trainingspartner Max Leon Graichen vom SV Halle, der mit der besten Vorleistung angetreten war, errang mit 4.806 Punkten die Bronzemedaille. Er leistete sich, im Mehrkampf nicht unüblich, eins, zwei kleine Patzer zuviel. Mit einer starken 1.000 m Leistung gelang ihm jedoch noch der erhoffte bronzene Cou.

In der männlichen AK 15 ging es gleichfalls heiß her - es wurde gekämpft, gerechnet und erst mit dem finalen 1.000 m Lauf stand der Sieger, Jonas Holbach vom USC Mainz fest. Er gewann mit 5.519 Punkten vor Lokalmatador Ernst Bruno Eltz, der 5.453 Punkte für sich verbuchte. Auf dem dritten und vierten Platz folgten zudem zwei weitere Mainzer Athleten, die an diesem Wochenende das Maß der Dinge in der Mannschaftswertung waren. Mit 16.361 Punkten hätten sie sich zudem die neue deutsche Bestleistung in der MU16 mehr als verdient. Allerdings blies der Wind insgesamt mit mehr als 6,0 m/s ein Müh zu stark, sodass diese Teamwertung nicht in die Statistik eingehen darf. Vom 9. Platz nach acht Disziplinen auf den 5. Platz vorbeischießend, empfahl sich der vierte SV Halle Athlet von Trainerin Henny Gastel. Mit 5.286 Punkten zeigte Paul Günther, dass künftig auch mit ihm zu rechnen ist. Zudem trugen er, Bruno sowie tags zuvor Max Leon Graichen in der M14 dazu bei, dass sie die Mannschaftswertung der MU16 auf Rang 2 beendeten. Mit 15.545 Punkten kamen sie noch vor dem Team des TSV Bayer 04 Leverkusen, die 14.967 Punkten einbrachten, ins Ziel.

In der weiblichen U18 standen u.a. die beiden Teilnehmerinnen der U18 EM in Jerusalem mit Pia Meßing (TV Gladbeck 1912), die zugleich den 3. Platz belegte sowie die Athletin von Trainer Kai Dockhorn, Anna Hinkelmann vom SV Halle am Start. Pia überzeugte dabei von Anbeginn des Wettkampfes und siegte mit 5.810 Punkten deutlich vor Emma Kaul vom USC Mainz, die 5.456 Punkte einbrachte. Auf Rang vier landete Lokalmatadorin Anna Hinkelmann mit 5.131 Punkten, die bereits in der ersten Disziplin über die 100 m Hürden wichtige Punkte einbüßte. Die letzte Hürde touchierend, konnte sie einen Sturz gerade noch akrobatisch ausweichend vermeiden. Vor diesem Hintergrund ist ihr vermeintlich undankbarer 4. Platz aller Ehre wert; kämpfte sie sich von ihrem anfänglichen 18. Rang sukzessive auf den vierten Platz nach vorn.

In der weiblichen U16 war es ebenso eine Athletin von Trainerin Gastel, die mit Rang 6 einen guten 7-Kampf zeigte. Rachel Agbo Anih vom SV Halle erzielte 3.756 Punkte und trug mit ihren Bestleistungen im Rahmen des 7-Kampfes u.a. im Kugelstoßen 13,00 m, oder 12,45 s über die 80 m Hürde auch zum Vizemeistertitel der Mannschaft WU16 bei. Die jungen Damen erkämpften insgesamt 10.475 Punkte, in der Besetzung Rachel Agbo Anih, Stella Hoffmann (3.457 Punkte) und Hannah Weinrich (3.262 Punkte). Den Sieg holten sich die Athletinnen der LG Sempt mit 10.680 Punkten. Rang drei belegten die Damen der LG Rhein-Wied mit 10.236 Punkten.

Die gesamten Ergebnisse lassen sich unter: https://ergebnisse.leichtathletik.de/Competitions/Multieventlist/8006 einsehen.

Seinen Vizemeistertitel im 10-Kampf von 2021 konnte Marvin Bollinger vom SV Halle in Bernhausen leider nicht verteidigen. Er musste den zweiten Wettkampftag verletzungsbedingt abbrechen.

Im Namen des LVSA Präsidiums bedanke ich mich beim ausrichtenden Verein, dem SV Halle, dem Kampfrichter- und Helferteam um Kampfrichterwart Benjamin Schwede, bei den DLV-Verantwortlichen, der Schirmherrin Frau Dr. Tamara Zieschang, dem Platz- und Hallenpersonal der Stadt Halle sowie allen Eltern und Athleten*innen, die gleichfalls beim Auf- und Abbau des Sportstätten, dem Backen von unzähligen Kuchen u.m. geholfen und unterstützt haben. Diese Mehrkampf-Meisterschaft 2022 wird hoffentlich nicht nur den erfolgreichen Athleten*innen und Trainern in Erinnerung bleiben, sondern auch allen Gästen und Gönnern der Leichtathletik.

Melanie Schulz