DM U18 & U20 - Staffeln der StG Team Sachsen-Anhalt drehen auf; Marlene Körner mit drei Medaillen

Vom 15. bis 17. Juli 2022 fanden zum wiederholten Male die nun mehr 81. Deutschen U20, sowie die 35. Deutschen U18 Jugendmeisterschaften im Donaustadion in Ulm statt. Dabei ging es bei den U20 Jährigen nicht nur um Medaillenehren, sondern gleichzeitig um die Qualifikation für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (01.-08. August 2022). Aus Sachsen-Anhalt hatten 51 Athleten*innen aus 7 Vereinen gemeldet. Insgesamt nahmen rund 1.500 Sportler*innen aus 500 Vereinen an dieser Meisterschaft teil.

Am ersten Wettkampftag, welcher am Freitagnachmittag begann, überzeugten zunächst die Staffeln der Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt. Jeweils eine 4 x 100 m Staffel stand für die WU18 und WU20, sowie zwei Staffeln in der MU18 in den Startlöchern. Der erste Sieg für das Team Sachsen-Anhalt 2 der MU18 ging in der Besetzung Lennard Noel Willner, Lucien Berger, Pierre Hähnel und Til Streubel in 42,29 s erfolgreich los. Das zweite Team der StG Team Sachsen-Anhalt der MU18 belegte in der Besetzung Mika Laue, Henry Lennox Heilmann, Leon-Joel Clair und Mika Behrndt in 43,35 s Rang 7 und somit einen weiteren Finalplatz. Die 4 x 100 m Staffel der StG Team Sachsen-Anhalt der WU18 glänzte anschließend ebenso golden, wie ihre männlichen Pendants kurz zuvor. Die jungen Damen in der Besetzung Caroline Freitag, Chelsea Kadiri, Vanessa Weise und Charlotte Zeigermann liefen in flotten 46,72 s auf den 1. Platz. Last but not least folgte die Staffel der WU20 in der Besetzung Christina Onwu Akomas, Lara-Noelle Steinbrecher, Marlene Körner und Emelie Mewes dem goldenen Ruf und siegten in 45,64 s deutlich. Solch einen dreifachen Staffelerfolg gab es in Sachsen-Anhalt noch nie; auch vor dem Hintergrund des sehr geschlossenen und sympathischen Auftretens der Athleten*innen der Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt, welche sich aus den beiden Großvereinen SV Halle und SC Magdeburg speisen.

Nach diesem glücklichen Staffeltreiben stieg Philipp Thomas vom SV Halle in den Kugelstoßenring mit der Mission - Qualifikation schaffen für die U20 WM in Cali. Mit guten 19,89 m belegte er jedoch leider nur den 4. Platz. Den Traum, der Teilnahme an den U20 WM in Cali, konnten sich nur die beiden Erstplatzierten mit Norm erfüllen. Das 5.000 m BG der MU18 und U20 sollte in den Abendstunden noch einmal zu einem Medaillensegen für unsere Dauerbrenner Jassam Abu El Wafa (U20) und Arvid Kockel (U18) vom SV Halle werden. Beide erkämpften sich erneut eine Deutsche Meisterschaftsmedaille, nachdem sie bereits 2021 auf die Plätze zwei und drei gingen. Arvid ging in der MU18 in 21:30,69 min auf den 2. Platz. Jassam siegte in der Altersklasse U20 in 21:22,70 min. Über die 3.000 m BG wurde Laura Sophie Pabst vom ASV 1902 Sangerhausen in persönlicher Bestzeit von 16:35,69 min Sechste.

Den zweiten Wettkampftag eröffnete Theodor Otto Eltz vom SV Halle im Kugelstoßen. Mit 16,39 m belegte er in der MU18 Rang 5. Im Diskuswerfen der weiblichen U18 wurde Lara Ballenthin vom SV Halle 8. Sie warf ihr 1,0 kg Arbeitsgerät auf 38,13 m. Über die 400 m Stadionrunde wurde es kurze Zeit später laut, denn der Schkopauer Lucien Berger vom SC Magdeburg holte sich seine lang ersehnte und hart erkämpfte erste U18-Medaille. In 49,31 s wurde er Deutscher Vizemeister. 30 Minuten später setzte Justine Wehner vom SC Magdeburg in der WU20 nach und wurde mit persönlicher Bestleistung und U20 WM-Norm in 54,20 s Deutsche Vizemeisterin. In der MU20 stand Emmanuel Agbo Anih vom SV Halle nach langer Verletzungsmisere wieder im Diskuswurfring. Er belegte mit 51,88 m Rang 7. Anschließend wurde es wieder laut und spannend zugleich auf der Tribüne, denn die 100 m Sprinterinnen der weiblichen U18 standen in den Startblöcken. In blitzsauberen 11,53 s stürmte die Neu-U18-Vize-Europameisterin Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg zum Sieg. Das 100 m Finale der WU20 stand in Sachen Spannung um nichts nach, auch hier durfte eine sachsen-anhaltinische Athletin jubeln; Marlene Körner vom SV Halle stürmte in 11,61 s auf den 3. Platz. Zuvor gelang ihr im Halbfinale in 11,58 s eine neue Bestleistung. Im Hammerwurf der männlichen U20 erzielte Leon Bierende vom SV 1885 Teutschenthal/ WLT mit 56,72 m den 8. Platz. Ebenso Rang 8 erzielte Ole Ehrhardt vom SC Magdeburg im 100 m Finale. Er benötigte 10,65 s, nachdem er im Zwischenlauf bereits 10,58 s anbot. Den krönenden Abschluss des zweiten Tages bildete die Bronzemedaille von Aufsteigerin Vanessa Weise vom SV Halle. Zur U18-Gala in Walldorf nur knapp an der U18-EM-Norm (13,75 s) über 100 m Hürden vorbei gelaufen, zeigte sie bereits im Halbfinale in 13,56 s eine starke Leistung. Im Endlauf trennte sie lediglich eine Hundertstel von den zeitgleichen Plätzen 1 und 2.

Den dritten und letzten Wettkampftag läutete Speerwerfer Oskar Jänicke von den Halleschen LA-Freunden ein. Mit 60,80 m belegte er Rang 6. Über 800 m wurde Jonathan Toppel vom SC Magdeburg Fünfter. Er lief nach 01:58,60 min über die Ziellinie. Seine Traininigspartnerin Charline Rost wurde in 02:15,25 min Siebte. Im Vorlauf hatte sie in 02:14,57 min bereits eine neue Bestzeit aufgestellt. Zwei weitere SC Magdeburg Athletinnen standen anschließend über die 400 m Hürden in der WU20 an der Startlinie - Lara-Noelle Steinbrecher und Lotte Claus. Als Titelverteidigerin wollte Lara nicht nur den Deutschen Meistertitel, sondern auch die Qualifikation für die U20 WM absichern. In 59,19 s belegte sie diesmal Rang 2, sicherte sich damit aber auch das Ticket nach Cali. Lotte Claus wurde als noch jüngerer Jahrgang in 61,75 s Achte. In der MU18 sprintete Lucien Berger (SC Magdeburg) über 200 m in 22,48 s auf den 6. Platz. Er stellte im Vorlauf in 22,22 s zudem eine neue Bestleistung auf. Über die 200 m der WU20 liebäugelte Marlene Körner mit einer weiteren Medaille, nachdem sie bereits Gold in der Staffel und Bronze über 100 m erkämpfte. Das Vorhaben sollte gelingen. In 23,67 s wurde sie Deutsche Meisterin und krönte sich zur "U20 Sprintqueen". Im Speerwerfen der MU20 galt es für Vorjahressieger Moritz Morstein vom SC Magdeburg einen der ersten beiden Plätze zu belegen, um sich das U20-WM-Ticket zu sichern. Doch drei Athleten wussten das leider zu verhindern. Mit 67,51 m belegte er einen undankbaren 4. Platz.

Damit endete ein spannend anzusehendes, sonnig, heißes und zugleich erfolgreiches Wochenende mit insgesamt 12 Medaillen für den LVSA (6/4/2/ 2/2/3/3/4). Die Athleten*innen der U18 sammelten hiervon drei goldene und zwei silberne Medaillen ein (3/2/1/ 0/2/3/2/1). Die U20 Sportler*innen errangen drei goldene, zwei silberne und zwei bronzene Medaillen sowie weitere Finalplätze (3/2/1/ 2/0/0/1/3). Herzlichen Glückwunsch allen Meisterschaftsteilnehmern, Final- und Medaillträgern sowie den Heimtrainern und Eltern.

Melanie Schulz