Deutsche Meisterschaften U18/U20 in Rostock - Lara Noelle Steinbrecher, Magnus Zimmermann und Moritz Morstein gewinnen Gold
Vom 30. Juli bis zum 1. August 2021 war es zum wiederholten Mal soweit; Deutschlands beste Leichtathletik-Talente fanden sich im Rostocker Leichtathletikstadion im Sportforum ein, um sich bei den mittlerweile 80. Deutschen U20-Meisterschaften und den 34. Deutschen U18-Meisterschaften zu messen. Aus Sachsen-Anhalt waren in diesem Jahr nur 43 Athleten*innen aus 5 Vereinen gemeldet. Diese Rumpfgruppe, welcher durch den Wegfall der 4 x 100 m Staffeln und der angespannten Corona-Situation im Vorfeld sicherlich begründbar ist, zeigte sich jedoch gut gelaunt und Medaillenhungrig.
Am ersten Wettkampftag (30.07.2021) eröffneten die beiden SV Halle Geher Jassam Abu El Wafa und Arvid Kockel die Medaillenausbeute, hier über 5.000 Meter im Bahngehen in der MU18 und zeigten mit Platz 2 und 3 einen spannenden Wettkampf. Jassam wurde deutscher Vizemeister in 22:53,16 min vor Arvid Kockel, der 23:46,92 min benötigte.
Mit einem weiteren Platz unter den besten Acht ging es für Anton Saar von Turbine Halle über die 3.000 m in der MU18 weiter. Hier konnte es seine persönliche Bestzeit auf 08:59,65 min drücken, was gleichzeitig Rang 6 bedeutete.
Am zweiten Wettkampftag (31.07.2021) war es Michelle Oehmichen von den Halleschen LA-Freunden, die sich in der WU20 den deutschen Vizemeistertitel im Kugelstoßen sicherte. Mit 14,64 m und einer insgesamt stabilen Serie gelang ihr ein guter Wettkampf.
Philipp Thomas vom SV Halle stieg mit ähnlichen Medaillenambitionen, wie seine Trainingskollegin, in den Kugelstoßring. Er wollte seine vorangegangenen starken 19-Meter-Weiten im Duell Mann gegen Mann unter Beweis stellen. Mit der Tagesbestweite von 18,55 m sollte es leider jedoch "nur" zu Rang 5 reichen. Seine Trainingskollegin Lara Ballenthin (SV Halle) beförderte ihren Diskus bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft in der WU18 auf 38,72 m und belegte damit Platz 8.
Kurze Zeit später gelang Christina Onwu-Akomas vom SC Magdeburg über die 100 m Hürden in der WU18 der 3. Platz. In der Zeit von 13,60 s (welcher zeitgleich mit Rang 2 gestoppt wurde) war sie sichtlich zufrieden und glücklich.
Ãœber die 400 m Stadionrunde marschierte Justine Wehner (SC Magdeburg) in der WU20, ebenfalls couragiert mit der Konkurrenz mit und belegte nach 55,89 s Rang 3.
Und als wäre das nicht genug, trommelte Julien Kelvin Clair vom SV Halle auf der ungeliebten Außenbahn 8 über die 100 m der MU20 ebenfalls eine dritten Platz auf die Bahn. In 10,63 s freute er sich über eine neue persönliche Bestzeit (Vorlauf 10,59 s), die ihm nach 3,5 jähriger Verletzungsmisere gut zu Gesicht stand. Sein Trainingskollege Till Blättermann (SV Halle) belegte in jenem stark besetzten 100 m Finale in 10,70 s Platz 7, nachdem er im Vorlauf bei leider +3,5 m/s Rückenwind bereits 10,57 s angeboten hatte.
Die Nachmittags-Session des zweiten Wettkampftages eröffnete Magnus Zimmermann vom SV Halle unter schwierigen Windbedingungen mit einem goldenen Diskuswurf in der MU20. Mit 62,07 m gleich im ersten Versuch schockte er, ähnlich der U20-EM in Tallinn vor einer Woche, die Konkurrenz und darf sich nun auch Deutscher U20-Meister 2021 nennen.
Magnus Zimmermann (SV Halle, www.leichtathletik.de):
„Ich denke, ich habe das trotz des starken Regens beim Einwerfen ganz gut gelöst. Der Wind war schwierig, weil der die ganze Zeit gedreht hat“, erklärte er.
Seine Schwester Kajsa Zimmermann (SV Halle) nutzte als Siebenkämpferin die Gunst der Stunde, um ihrer Lieblingsdisziplin, dem Kugelstoßen zu frönen. Mit 14,47 m belegte sie an diesem Abend Platz 8.
Den Tag beendete über die 200 m in der WU18 Luna Nowack vom SC Magdeburg mit 24,84 s und belegte damit den sechsten Platz.
Am dritten und letzten Wettkampftag (1.08.2021) klingelte der Medaillenbeutel noch einmal kräftig für die jungen Nachwuchstalente. Lara Noelle Steinbrecher startete ihren ersten Goldlauf über 400 m Hürde in der WU20 überlegen mit 58,68 s, um sich kurze Zeit später in einem Sprint-Finish, auch über die 200 m Deutsche Jugendmeisterin 2021 nennen zu dürfen. In 24,11 s war sie das Maß der Dinge. Auf Rang drei kämpfte sich sichtlich erfreut Marlene Körner vom SV Halle. In 24,35 s sprintete auch sie nur knapp an ihrer Bestzeit vorbei.
Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg, www.leichtathletik.de):
„Die 400 Meter Hürden waren eine knappe Stunde vor den 200 Metern. Wir haben dann gesagt, wir probieren es mit dem Doppelstart, nachdem es im Vorlauf schon gut funktioniert hatte. Mein Ziel war es dann, eine weitere Medaille zu holen. Ich war zwar als Erste gemeldet, aber nach dem 400er ist das nicht ganz so leicht zu verkraften, deshalb bin ich umso glücklicher, dass es auch über beide Distanzen mit dem Sieg geklappt hat“, sagte Lara-Noelle Steinbrecher.
Moritz Morstein vom SC Magdeburg warf sich, trotz böiger Windbedingungen und strömendem Regen in einen Weitenrausch in der MU20. Lokalmatador Eric Frank vom 1. LAV Rostock legte mit 67,57 m ein ordentliches Pfund vor, was es nun, trotz regennasser Anlaufbahn, zu überbieten galt. Im dritten Versuch nahm der Speer von Moritz Fahrt auf und landete schließlich bei 68,37 m. Damit rehabilitierte er sich gleichzeitig für sein frühzeitiges Ausscheiden bei der U20 EM in Tallinn. Sein Trainingskollege Jeremy Bruer (SC Magdeburg) belegte mit 55,80 m Rang 5.
Über die 400 m Hürden der WU18 sicherte sich Sophie Albrecht gleichfalls eine Medaille für die Sprint-Trainingsgruppe des SC Magdeburg. In 63,24 s lief sie ebenalls auf den Bronzerang.
Im Weitsprung der MU20 wollte Zehnkämpfer Till Steinforth (SV Halle) die versierten Weitspringer herausfordern und um einen Podiumsplatz kämpfen. Mit 7,35 m gelang ihm jedoch „nur“ Rang 4 an diesem Tag. Nach nicht mal einer Woche der Regeneration zwischen seinem 10-Kampf in Tallinn und der Jugend-DM scheint eine Erklärung nahe liegend.
Ebenfalls Rang 4 sicherte sich Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg über die 100 m in der WU18. In 12,01 s verfehlte sie das Podium knapp.
Im Speerwurf der WU18 warf Nele Pfumfel von den Halleschen LA-Freunden ihr Arbeitsgerät auf den 7. Platz. Mit 45,77 m zeigte sie bei schwierigen Windbedingungen einen guten Wettkampf. Ebenfalls auf Rang 7 landete eine Altersklasse höher in der WU20 Patricia Alberts vom SC Magdeburg. Mit 45,39 m verwies sie zudem Emilie Ulrich von den Halleschen LA-Freunden auf den 8. Platz (39,58 m).
Florian Sprock von den Halleschen LA-Freunden zeigte über 800 m der MU20 ein gutes Rennen. In 01:55,36 min stellte er eine neue Bestzeit auf und belegte Rang 7.
Über die 110 m Hürden der MU20 sprintete Yannik Herden vom SV Halle in 14,96 s auf den 8. Platz. Im Vorlauf sprintete er mit 14,75 s ebenfalls zu einer neuen Bestzeit.
Insgesamt eroberte die junge Nachwuchsgarde 12 Medaillen. In der U20 sieht die Statistik wie folgt aus: 4/1/2/ 1/2/0/3/2/2; in der U18 0/2/2/ 1/0/2/1/2. Herzlichen Glückwunsch allen Teilnehmern und Platzierten des Deutschen-Meisterschaftswochenendes.
Melanie Schulz