Leichtathletik am Wochenende noch und nöcher - Team EM, Sachsen-Anhalt Spiele & Mehrkampf in Götzis

Am 29. und 30. Mai 2021 fanden im polnischen Chorzów die Team-Europameisterschaft der besten Leichtathletik-Nationen Europas statt. Seit 2009 wird die Veranstaltung durchgeführt, wobei das DLV-Team seitdem dreimal die Team-EM gewinnen konnte. Vier Mal belegte die Mannschaft den zweiten und einmal den dritten Platz. 2021 schrammten die 25 Frauen und 25 Männer mit 171 Zählern jedoch hauchdünn an einem Podestplatz vorbei. Nach 40 Disziplinen sollten 3 Punkte zu den drittplatzierten Briten, acht Punkte auf die zweitplatzierten Italiener und 11 Punkte auf die siegreichen Polen fehlen.

Herausragende Leistungen zeigten einmal mehr die Sperrwerfer. Allen voran katapultierte Johannes Vetter (LG Offenburg) seinen Speer am ersten von zwei Wettkampftagen auf sagenhafte 96,29 m. Am Sonntag zog Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) nach und ließ ihren Speer auf auf eine neue Bestweite von 69,19 m segeln. Im Kugelstoßen der Damen kratzte Sara Gambetta vom SV Halle an ihrem kürzlich aufgestellten Hausrekord. Mit 18,75 m entschied sie in einem Zentimeterkrimi den Wettkampf schließlich für sich und sammelte wichtige sieben Punkte für die DLV-Mannschaft. Im Diskuswurf der Herren wollte es David Wrobel vom SC Mageburg einmal mehr wissen. Mit 61,52 m belegte er diesmal den dritten Platz, was wertvolle fünf Punkte einbrachte.

Am 29. und 30. Mai 2021 fanden zudem die Sachsen-Anhalt Spiele an der MDCC-Arena in Magdeburg mit mehr als 600 jungen Sporttalenten aller dritten Klassen aus den nördlichen Landkreisen Sachsen-Anhalts statt. Aus der Landeshauptstadt Magdeburg, dem Salzlandkreis, dem Altmarkkreis Salzwedel, dem Landkreis Stendal, dem Landkreis Börde sowie aus dem Harz und dem Jerichower Land waren die Mädchen und Jungen angereist, welche sich zuvor über den sportmotorischen Emotikon-Test im Schulunterricht im Herbst 2020 für das große Talenttreffen qualifizieren mussten. So durften sie sich am Wochenende nach langer sportlicher Abstinenz in fünf verschiedenen Sportarten testen und ausprobieren. In der Leichtathletik durchliefen sie drei Stationen, den Schlagballwurf, den 30 m fliegend Sprint und den Weitsprung aus 10 m Anlauf. Weiterhin testeten die Sportler ihre Geschicklichkeit und stillten ihren Neugier am Kanu- und Ruder-Ergometer. Im Hanball stellten sie mit Dribblings und Wurfübungen ihre Spielfähigkeiten unter Beweis und im Judo durchliefen sie einen Sumo-Wettkampf. Bei all dem Spaß an der Freude wurden die Mädchen und Jungen von den Landes- und Pooltrainern der jeweiligen Fachverbände beobachtet und bewertet, um ihnen im Anschluss über den LSB eine Vereins- oder Talentgruppenzuweisung in der Nähe ihres Wohnortes zukommen zu lassen. Die Verantwortlichen des LSB Sachsen-Anhalts freuten sich sehr, dass die Veranstaltung als eines der ersten Modellprojekte im Sport unter strengen Hygienevorschriften durchgeführt werden konnte.

Einen Mehrkampf der Weltklasse gab es gleichfalls am 29. und 30. Mai 2021 beim Hypo-Meeting in Götzis zu bestaunen. Hier wollten Lucie Kienast vom SV Halle mit ihrem Trainer Wolfgang Kühne eine neue Duftmarke im Siebenkampf setzen und sich als "Küken " unter den etablierten Mehrkämpferinnen beweisen. Ihre Vorfreude auf das Meeting war riesengroß, ihre Form vielversprechend und der erste Tag endete auch mit 120 Punkten mehr, als bei Ihrem besten Siebenkampf zur MDM Mehrkampf vor zwei Wochen in Halle. Mit 3.603 Punkten am Ende des 1. Tages und drei persönlichen Bestleistungen (100 m Hü 13,99 s; Hochsprung 1,74 m, 200 m 23,63 s) deutete Lucie den Weg in Richtung "personal best" an, zumal der 2. Tag mit ihrer Lieblingsdisziplin, dem Weitsprung, erst noch kommen sollte. Allerdings wurde ihr dieser nun zum Verhängnis. Während des Einspringens verletzte sich Lucie bei der Landung so stark am Knie, dass sie in medizinische Betreuung musste und den Wettkampf nicht mehr beendete. Damit wird das diesjährige Ziel, die erfolgreiche Teilnahme an der EM U23 in Tallinn wohl um zwei Jahre nach hinten verschoben werden müssen.

Lucie Kienast (SV Halle, 29.05.2021 nach dem 1. Tag):
"Dieser Wettkampf ist für mich sehr speziell, den kann man mit einem normalen Wettkampf gar nicht vergleichen. Die Atmosphäre ist der Hammer, die Leute, die da sind, machen alle Stimmung. Bei mir lief alles gut außer dem Kugelstoßen, aber das hatte sich schon im Training so angedeutet, da wissen wir, woran wir arbeiten müssen. In den anderen Disziplinen gabs neue PBs oder ich war nah dran. Morgen will ich weiter hier reinschnuppern und die Atmosphäre genießen." (www.leichtathletik.de)

Melanie Schulz