Abgrenzung zu kommerziellen Laufveranstaltungen

Liebe Laufveranstalter/innen und Läufer/innen,

anbei ein zwar schon älterer Artikel, der es dennoch Wert ist an dieser Stelle noch einmal erwähnt zu werden. Ich appeliere an die Anmeldung eurer Laufveranstaltungen sowie an die zeitnahe Rückmeldung der Finisherzahlen nach dem Lauf. Mit der Anmeldung grenzen wir uns von kommerziellen Laufveranstaltern ab, welche wie im Artikel gut beschrieben dem organisiertem Sport schaden. Gerade in aktuellen Zeiten sollten wir dies auch den Läuferinnen und Läufern versuchen bewusst zu machen und einmal mehr für unsere gut organisierten Vereinsveranstaltungen zu werben sowie ein Bewusstsein schaffen, die Teilnahme an kommerziellen Veranstaltungen kritisch zu hinterfragen. Oftmals werden bei solchen Veranstaltungen bei deutlich überhöhten Startgebühren keinerlei Mehrleistungen angeboten, die diese hohen Startgelder rechtfertigen und rein der Gewinnmaximierung dienen. Alle angemeldeten Läufe sind nach Genehmigung bundesweit unter laufen.de und regional für Sachsen-Anhalt unter laufkalender.lvsa.de zu finden.

Thomas Kühlmann, Laufwart LVSA


Artikel aus dem aus dem Grundsatzpapier des DLV zur Laufgenehmigungsgebühr 2016

"50 Ct - auch ein Solidarbeitrag

Die in Deutschland, aber auch weltweit übliche Gebührenpraxis der Sportverbände gewährleistet einen einheitlichen Standard auf der Grundlage eines gemeinsamen Regelwerkes. Damit werden im Rahmen eines Solidarsystems zudem Vereins-mitglieder und Nichtvereinsmitglieder gleichermaßen veranstaltungsbezogen an der Finanzierung der Aufgaben der Verbände beteiligt.

Dieser Solidaransatz ist ebenso angemessen wie gerecht, da die wesentliche Verbandsfinanzierung durch die Mitglieder der Verbände und Vereine erfolgt. Das laufsportliche Angebot steht nämlich selbstverständlich allen offen, auch Läuferinnen und Läufern, die kein Mitglied in einem Sportverein sind und sich daher auch nicht an der Finanzierung des Solidarsystems aller im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) organisierten Verbände und Vereine durch einen Mitgliedsbeitrag beteiligen. Sie profitieren aber von den Leistungen der Vereine und Verbände.

Die gemeinnützigen Sportvereine und Verbände (nicht nur) im DLV erbringen vielfältige Leistungen, die für die Weiterentwicklung des gemeinwohlorientierten Sports von zentraler Bedeutung sind, z.B. im Rahmen der Jugend- und Breitensport-arbeit, der Ausbildung und des Wettkampfwesens, im Bereich der gesellschafts-politisch gewünschten Schulkooperationen oder im inklusiven Sport.

Und zwar auf der Grundlage eines flächendeckenden Vereinssystems, ehrenamtlicher Arbeit und Orientierung an Gemeinwohl- und Gemeinnützigkeits-zielen. Von diesen Leistungen profitieren ganz Deutschland und alle Laufsportaktiven.

Kommerzielle und weitere Veranstalter handeln überwiegend gewinnorientiert und beteiligen sich nicht an der Finanzierung dieser Grundlagen des Laufsports. Die Genehmigungsgebühr ist somit im Rahmen des Solidarpakts ein notwendiges und angemessenes Element sowie ein relativ kleiner Beitrag für eine sinnvolle Solidar-leistung zur Sicherung des Laufsports in Deutschland. Sie nutzt den Veranstaltern und vor allem denjenigen, die diese Gebühr im Umlageverfahren bezahlen, den Läuferinnen und Läufern.

So können Läufer von einem Versicherungsschutz, Härtefall Fond und einer höheren Qualität durch Standardisierung profitieren. Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund würdigen die Bedeutung des Sports und die Angebote sowie Leistungen der Sportvereine und –verbände ebenso positiv. Sie unterstützen und empfehlen das Anliegen des DLVs zur Genehmigungsgebühr für Laufveranstaltungen. Es gibt bundesweit Laufveranstaltungen, die keine Anmeldung tätigen, manchmal auch unbewusst. Viele Veranstalter nichtangemeldeter Läufe sind kommerziell orientiert und keine gemeinnützigen Vereine. Mit der Nichtanmeldung schaden sie dem Solidarsystem der bundesdeutschen Laufgemeinschaft und des organisierten Sports. In aller Regel werden damit Erlöse und Gewinne individualisiert, die Lasten aber sozialisiert, quasi eine Parallelwelt der gewinnorientierten Anbieter zum organisierten Sportbetrieb.

Sportvereine und –verbände setzen sich neben einem Eventmanagement von Laufveranstaltungen auch für den Aufbau und die Pflege von langfristigen Strukturen ein. So möchten wir gemeinsam mit Laufveranstaltern einen angemessenen Interessenausgleich finden und zusammen das Beste dem Laufsport zu Gute kommen lassen."