LM Jugend in Haldensleben - Til Stephan im Solo stark über die Hindernisse

Am 8. und 9. Juni 2024 fanden zum wiederholten Mal die Landesmeisterschaften der Jugend AK12-15 sowie U18, U20 und U23 im Waldstadion in Haldensleben statt. Insgesamt hatten 475 Sportler und Sportlerinnen aus 45 Vereinen für diesen Wettkampf gemeldet, was eine gute Meldequote bedeutet. Das Organisationsteam um den Haldensleber SC nutzte zudem das sonnige Wetter, um den Athleten und Athletinnen sowie deren Trainern und Eltern mit gut präparierten Wettkampfstätten beste Wettkampfvoraussetzungen zu bieten. Und so dankten es diese postwendend mit tollen sportlichen Duellen und erfreulichen Ergebnissen. Es wurden mehr als 40 Stadionrekorde, drei internationale Normerfüllungen und eine Vielzahl von Deutschen Meisterschaftsnormen realisiert. Für die Jüngsten der Altersklasse U14 galt es weiterhin zuvorderst, eine gute Platzierung zu erzielen, um sich für die am 14. September 2024 in Riesa stattfindende 2. Auflage des Fünfländervergleichs zu empfehlen.

Exemplarisch werden einzelne Ergebnisse aufgelistet. Weitere Resultate stehen unter: https://www.leichtathletik.de/wettkaempfe/ergebnisse/ergebnis-detail/detail/LM-Jugend-U23-U20-U18-AK-15-12-24L16000230921000

Am ersten Wettkampftag überzeugten u. a. Til Stephan von den Halleschen LA-Freunden in der MU18, der im Alleingang über 2.000 m Hindernis in 05:56,29 min aus den Beinen schüttelte. Das bedeutet U18-EM-Norm für Banska Bystrica (Slowakei; 18.-21.07.2024). Zudem lief er die 1.500 m tags drauf in schnellen 04:01,85 min. Weiterhin ließ Alyssa John (SC Magdeburg) in der WU23 ihren Speer erneut über 57,00 m segeln. Mit 57,56 m bestätigte sie ihre aktuell stabile Form. Philipp Thomas vom SV Halle zeigte sich neben seinem Spezialgebiet, dem Kugelstoßen (18,41 m), auch im Diskuswurf der MU23 (50,36 m) vielseitig aufgestellt. Hannah Kaczmarek (SV Halle) stürmte über die 100 m erneut zur U18-EM-Norm, die bei 11,90 s liegt. In 11,88 s zeigte sie ihre aktuell starke Form im Vorlauf. Gleichfalls im Team, hier in der Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt, zeigte sie sich zudem mit Stella Hoffmann, Hannah Weinrich und Friederike Domann in der 4 x 100 m Staffel in guter Verfassung. Nach 47,64 s durchliefen die jungen Damen das Ziel. Auch die jungen WU20-Damen der Startgemeinschaft Team Sachsen-Anhalt zeigten in der 4 x 100 m Staffel eine blitzsaubere Vorstellung. In der Besetzung Charlotte Zeigermann, Chelsea Kadiri, Vanessa Weise und Anna Hinkelmann trommelten sie 46,55 s auf die frische gereinigte Waldstadionbahn.

Über die 300 m der M15 zeigten sich gleich drei Langsprinter in Deutscher Meisterschaftsform – Niklas Stephan (SV Lok Blankenburg 1949; 36,43 s); Jonas Westphal (Haldensleber SC; 38,28 s) und Bruno Horst (LV Schinne; 38,45 s) unterboten alle die U16-DM Norm. In der W15 stürmte Valentina Krug vom SC Magdeburg sowohl über die 100 m als auch tags drauf über die 80 m Hürden zu flotten Zeiten. In 12,08 s (VL) über 100 m und 11,42 s über die 80 m Hürden war sie das Maß der Dinge. Und auch im Weitsprung wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit 5,68 m gelang ihr der weitest Satz. Im Speerwurf der W15 zeigte sich Tami Forkel vom SV Halle bestens aufgelegt. Mit 46,73 m flog ihr Arbeitsgerät in ungeahnte Sphären. Die 4 x 100 m MU16-Staffel des SV Halle um Fares Amr Saad, Phil Matthias, Erik Lange und Luca Plötz sprintete in schnellen 44,76 s ins Ziel. Auch hier werden sie bei den Deutschen U16-Meisterschaften um Medaillen mitkämpfen können. Die WU16-Staffel des SC Magdeburg um Valentina Krug, Marla Krause, Sophie Liesigk und Marie Behrendt überquerten die Ziellinie nach 48,35 s und standen der MU16 um nichts nach.

In der männlichen Altersklasse 14 duellierten sich Jonas Melahn und Adam Tessnow (beide SC Magdeburg) über die 800 m bis zum letzten Zentimeter. Mit einem beherzten Schlussspurt überlief Adam den bis dato führenden Jonas noch. Die Uhren blieben jeweils nach 02:11,17 min und 02:12,08 min stehen. Am zweiten Wettkampftag bewies Jonas Melahn zudem seine Steherqualitäten über 3.000 m. In 09:50,34 min übertraf er bereits die Norm für die U16-DM, zu welcher er aber erst ab dem kommenden Jahr in der AK15 als Einzelstarter teilnahmeberechtigt ist. Weiterhin zeigten Tizian Zöger vom LAC Aschersleben und Victor Agbo Anih vom SV Halle einen spannenden Diskuswurfwettkampf in der M14. Es siegte Tizian mit 43,01 m vor Victor, der seinen Diskus auf 42,21 m warf. In der weiblichen Altersklassen 14 wetteiferten insbesondere Anastasia Constantinides (SV Halle) und Marla Krause (SC Magdeburg) miteinander. So siegte Anastasia u.a. über die 100 m in 12,69 s vor Marla, welche 12,84 s benötigte. Im Weitsprung trennten die Beiden lediglich ein Zentimeter. Es gewann erneut Anastasia mit 5,21 m vor Marla, die 5,20 m in den Sand platzierte. Über die 80 m Hürden gelang es schließlich Marla, in 11,97 s den Spieß umzudrehen. Sie siegte vor Anastasia, die nach 12,04 s durchs Ziel lief.

In der M13 präsentierte Anton Skiba vom PSV Burg einen schnellen 800 m-Lauf. In 02:21,79 min ließ er der Konkurrenz keine Chance. Knapp ging es im Kugelstoßen der M13 zwischen Vincent Riemann (SC Magdeburg) und Luca Wünsch (Tangermünder LV 1994) zu. Es gewann Vincent mit 10,26 m vor Luca, der 10,25 m platzierte. Und auch im Sprint ging es heiß her; die Zielbildauswertung musste zu Rate gezogen werden, da beide Athleten in 9,89 s über die Ziellinie stürmten. Es siegte erneut Vincent vor Luca.

In der AK 13 der jungen Damen sprintete Amy Strätz bereits im 75 m-Vorlauf schnelle 9,60 s. Anna Lotta Trunschke (beide SC Magdeburg) folgte in 9,74 s. Über die 800 m zeigte sich ein Bild, ähnlich der M14. Erst auf den letzten Metern lief in einem famosen Schlussspurt Casia Malu Böttger (SV Halle) an der bis dato führenden Marlene Peter vom Haldensleber SC vorbei und siegte in 02:32,18 min. Marlene und Sadie Brankau (Harzgebirgslauf Wernigerode) folgten in 02:33,05 min und 02:33,38 min. Am zweiten Wettkampftag war Marlene Peter der Sieg über 2.000 m aber nicht mehr zu nehmen. Sie gewann in 07:20,84 min.

In der männlichen AK 12 präsentierte sich ein weiterer Harzgebirgsläufer in bester Verfassung. Levin Bremer spurtete über die 75 m in schnellen 9,88 s ins Ziel. Über die 800 m duellierten sich Rania Heidel vom SV 90 Havelberg und Lea-Celine Pankrath vom SV Grün-Weiß Annaburg. Es siegte Rania in 02:30,36 min vor Lea-Celine, die 02:31,43 min benötigte. Auch die 75 m entschied Rania für sich (10,27 s VL). Im Hammerwurf der W12 zeigte Lotta Anger-Coith vom SV 1885 Teutschenthal/ WLT mit 31,17 m eine gute Leistung.

Der zweite Wettkampftag stand dem ersten in nichts nach. Allen voran zeigte Chelsea Kadiri vom SC Magdeburg in der WU20, dass sie auch über die 200 m schnell ist. In 23,89 s flog sie auch hier zur U20-WM-Norm (24,00 s). Anna Hinkelmann vom SV Halle eilte in 24,69 s über die Bahn. Im Weitsprung näherte sich Caroline Freitag (SV Halle) der Sechsmetermarke erneut an. Sie sprang bei schwierigen Windbedingungen 5,82 m. Im Speerwurf der MU18 tastete sich Emil Wydmuch vom SC Magdeburg wieder an alte Stärke heran. Nach überstandener Verletzung beförderte er seinen Speer auf 65,46 m. Und auch Oskar Jänicke (SC Magdeburg) gelang in der MU20 ein guter Wurf mit 66,50 m.

In der M15 kürte sich Louis Schulze (SC Magdeburg) im Kugelstoßen mit 14,43 m als auch im Diskuswurf mit 49,67 m zum Landesmeister 2024. Über die 3.000 m gelang Maurice Hain vom ASV 1902 Sangerhausen ein Parforceritt. Bis 400 m vor dem Ziel hielt es sich hinter den Führenden Louise Tilche und Jonas Melahn im Windschatten auf, um sodann stakkatoartig loszulegen. In 09:41,95 min pulverisierte er seine alte Bestzeit um knapp 20 Sekunden und unterbot die U16-DM-Norm von 09:55 min klar. Auch für die U16-DM über 3.000 m in Koblenz planen, darf Louis Tilche, der nach 09:49,67 min als Zweiter ins Ziel kam. Im Speerwurf der M15 warf Maurits van der Linden (SC Magdeburg) erneut über die 60 m-Marke. 63,40 m zeigen seine derzeit sehr stabile Form.

In der W14 konnte Greta Engel (SC Magdeburg) auch über die 2.000 m überzeugen, nachdem sie über 3.000 m im Vorprogramm des 26. Anhalt Meetings in Dessau bereits eine flotte Zeit anbot. In 06:54,74 min war sie das Maß der Dinge. Das Hochspringen der M14 wurde zur Flugshow von Jacob Günther (SV Halle), der sich leichtfüßig über 1,76 m schwang. Das Hochspringen in der Altersklasse M13 gewann Luc Emil Drews vom 1.LAC Dessau mit 1,52 m. Und auch über die 2.000 m der jungen Mannen in der AK13 kam es zu einem spannenden Verlauf. Bis zum Schluss belauerten sich Richi Thomsen und Lennard Klomfaß (beide SC Magdeburg). Es gewann Richi mit 07:14,26 min vor Lennard (07:16,52 min). Im Weitsprung der M13 siegte Milo Laganski (SV Halle) mit einem Satz über die 5,00 m. Er stellte mit 5,02 m eine neue persönliche Bestleistung auf.

Damit endeten zwei sonnig, warme, mit wertvollen Ergebnissen untersetzte, sehr gut organisierte Meisterschaft. Ein großes Dankeschön gilt den eingesetzten Kampfrichtern, Helfern und dem gesamten Haldensleber SC-Team. Für einen Großteil der 14- und 15-Jährigen heißt es in zwei Wochen, auf gehts nach Mittweida zu den Mitteldeutschen Meisterschaften oder auch andiamo zu den Mitteldeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen am kommenden Sonntag in Erfurt.

Weitere Fotos folgen zeitnah unter: https://berndsport.blogspot.com/p/leichtathletik-verband-sachsen-anhalt.html

Melanie Schulz